
Mit dem Herzen bei der Sache?
Kor Meteor ( im Original: Shing Meteoryte). Ein Mann, ein Name, ein Reim. Seit der Ankündigung von Tales of Hearts R für den Westen und der bestätigten Lokalisation der Charakternamen, war dies eines der meist diskutiertesten Themen rund um den 11. Teil der Tales Series (Spin-Offs einmal nicht mit einbezogen). Für alle, die sich nun Fragen sollten, wofür das R in Tales of Hearts R steht: Es handelt sich hierbei um ein Remake des 2008 in Japan erschienenen DS-Spiels Tales of Hearts. Der ursprüngliche Japanrelease von Tales of Hearts R war 2013.
Doch was kann man ansonsten abseits von diesen Diskussionen von diesem Teil des auch im Westen immer beliebter werdenden JRPG-Epos erwarten? Überzeugt der Titel auch spielerisch oder handelt es sich hierbei anstatt um einen Meteor eher um einen kleinen Kieselstein?

Gameplay & Story
Wie so oft gibt es auch in der Welt von Tales of Hearts R ein Problemchen (na Heartslichen Glückwunsch
) : Die für die Menschen lebenswichtige Seelenessenz Spiria wird bedroht! Eine Seuche namens Despir greift auf der ganzen Welt um sich und verschlingt ganze Orte. Dies hat zur Folge, dass die Spiria, die einen Menschen zu dem macht was er ist, unkontrollierbar aus der Bahn geworfen wird.
Nur die Reinigung des Spiria-Kerns kann hier Abhilfe schaffen. Ein Ritual, welches Kor als Somatiker durchführen muss.
In Form eines sogenannten Spiria-Link kann er sich hierbei Zutritt zum im Kern befindlichen Spiria-Nexus verschaffen. In dieser kristallartigen Welt gilt es dann die den Kern vergiftenden Xerome (Monster, die die Spiria bedrohen) zu vernichten um die Spiria zu reinigen.

Wer jetzt an eine gute alte “guter Bube muss Welt vor bösen Buben retten” Story denkt, liegt hierbei natürlich nicht ganz so falsch. Wer aber die Tales Series genauer kennt, der weiß, dass einem innerhalb dieses Storymusters doch einiges mehr erwartet als nur dieses Grundgerüst.
Eine große Stärke der Tales Series kommt nämlich auch dieses Mal wieder zum Tragen: Die Verschachtelung der Beziehungen der Charaktere untereinander.
Die Charaktere reden in Form von sog. Skits (kurze per Tastendruck aufrufbare Sequenzen) miteinander, zeigen ihre Gefühle untereinander (oder auch nicht), plaudern über wichtige aber auch über belanglose Dinge und können dadurch sogar ihre Beziehung in Form von Soma-Verbindungen untereinander verbessern, wodurch man neue Fertigkeiten für die Charaktere erhält. Gerade diese Gespräche zwischen den Charakteren erzeugen durch ihren Charme und Witz sehr viel Atmosphäre und verleihen den einzelnen Charakteren noch mehr Tiefe. Außerdem kann man sich hier und da ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen.

Es ist auch erstmals möglich im Charaktermenü die Gedanken eines Charakters über einen anderen zu lesen. Pro Anstieg der Soma-Verbindung verändern sich diese Gedanken weiter ins Positive.

Gameplay technisch bewegt sich Tales of Hearts R auf demselben Niveau wie seine großen Brüder für die stationären Konsolen. Das Kampfsystem geht wie gewohnt flüssig von der Hand (es gibt zu Beginn ein sehr gutes Tutorial, welches sich Einsteiger dringend ansehen sollten).
Die Kämpfe sind actiongeladen und spielen sich sehr flott. Großartige Neuerungen sucht man hier allerdings vergebens, war doch alles schon einmal irgendwie in den anderen Tales Spielen dabei. Kleinere Neuerungen wie zum Beispiel hin und wieder auftauchende Herausforderungen (Besiege alle Monster in Zeit X und erhalte Belohnung Y) zu Beginn eines Kampfes und eine Verbesserung des Kampfes in der Luft im Vergleich zu anderen Tales Spielen gibt es aber dennoch.
Auch der aus den anderen Teilen bekannte Multiplayer hat es leider nicht in das Spiel geschafft.

Trotzdem macht das Kämpfen wie gewohnt sehr viel Spaß und man versucht automatisch immer besser und besser zu werden. Teilweise sind die Kämpfe, gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden, die jederzeit wechselbar sind, sehr fordernd.
Anders als in den Vorgängern hat dieser Teil reine Zufallsbegegnungen. Dies kann mitunter, wenn man nur schnell auf der Oberweltkarte (ja richtig gehört bzw, gelesen: Es gibt wieder eine Oberweltkarte!), von A nach B laufen will, durchaus hin und wieder etwas nervig werden. Vorbeugen kann man diesem zwar mit diversen Items, einen hundertprozentigen Schutz bieten diese aber auch nicht. Trotzdem werten wir die Oberweltkarte als sehr positiv und gerade Rollenspielnostalgiker werden daran ihre Freude haben.
Positiv anzumerken sind auch die Dungeons in Tales of Hearts R. Sie bieten ein gutes Maß an Abwechslung und auch die beinhaltenden Rätsel sind spannend, motivierend und übersichtlich gehalten.

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